Wie andere afrikanische Länder profitiert Nigeria von den laufenden Reformen des freiwilligen Kohlenstoffmarktes und den Fortschritten bei den Verhandlungen zu Artikel 6. Auf Provinzebene bereitet sich der Bundesstaat Niger auf die Teilnahme am internationalen Kohlenstoffmarkt vor und entwickelt sich zu einem neuen Anbieter für hochwertige CO2-Zertifikate und Klimaschutzbeiträge.

Obwohl es eine Reihe von politischen Anreizen gibt, fehlen die notwendigen Kapazitäten, um die enormen Potenziale in der Provinz Niger State in qualitativ hochwertige handelbare Einheiten umzuwandeln. Der erforderliche regulatorische und institutionelle Rahmen für einen künftigen CO2-Markt fehlen ebenso wie heimische Nachfrage. Diese Lücken sollen geschlossen werden.

FutureCamp wurde von der Regierung der Provinz Niger State beauftragt, diesen Rahmen für die Vorbereitung eines CO2-Marktes zu schaffen und die Implementierung marktreifer Aktivitäten auf dem CO2-Markt umfassend strategisch und technisch zu unterstützen.


Die offizielle Unterzeichnung des bilateralen Vertrags zwischen der Regierung Niger State und FutureCamp fand im Rahmen der COP29 statt:

FutureCamp-Niger-State-COP29
Minister of Regional Development (Nigeria); Alhaji Usman Abubakar (Secretary to the State Government, Niger State); Head of the Nigeria delegation at COP29: Alhaji Balarabe Abbas Lawal (Minister of Environment, Nigeria); Dr. Sebastian Lenz (FutureCamp); Adebayo A. Adelabu (Minister of Power, Nigeria) und Dr. Nsikan-George Emana (FutureCamp) nach der Vertragsunterzeichnung (v. links)


Die Marktdynamik innerhalb der Compliance- und freiwilligen Kohlenstoffmärkte und der Vorstoß zur sektoralen Dekarbonisierung haben das Interesse der nigerianischen Provinz Niger State geweckt.

Im Oktober letzten Jahres startete in Niger State die „Green Economy“-Initiative, um die Provinz auf den Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu bringen. Initiativen für eine grüne Wirtschaft werden entwickelt, um Umweltprobleme wie Bodendegradation und Entwaldung anzugehen und die enormen Potenziale auf dem internationalen Kohlenstoffmarkt nutzbar zu machen. Es wird erwartet, dass CO2-Marktaktivitäten und Klimaschutzprojekte bei der Verwirklichung dieser Vorhaben eine wichtige Rolle spielen werden.

Mit dem Ziel, den politischen Umsetzungsprozess des Pariser Abkommens in afrikanischen Ländern und Projektaktivitäten vor Ort zu fördern, war FutureCamp einer der internationalen Diskussionsteilnehmer auf dem „Green Economy“-Gipfel.

Unsere Team wird die Provinz Niger State künftig mit umfassenden Dienstleistungen beim nachhaltigen Kapazitätsaufbau und bei der Gestaltung eines eigenen Rahmens für die Nutzung des CO2-Marktes begleiten. Darüber hinaus unterstützen unsere Expert:innen bei der Vernetzung und dem Aufbau von Partnerschaften mit potenziellen Käufern von CO2-Zertifikaten oder Klimaschutzbeiträgen, z. B. Unternehmen mit Netto-Null-Zielen.

Sobald der Rahmen für den Kohlenstoffmarkt geschaffen und technische Dokumente mit regulatorischen Vorgaben entwickelt wurden, wird sich ein breites Spektrum an konkreten Möglichkeiten für internationale Interessenten ergeben.

Das Projekt zur Vorbereitung eines CO2-Marktes im nigerianischen Bundesstaat Niger bietet attraktive Opportunitäten für Unternehmen, die Netto-Null-Ziele erreichen oder sektorale und gesamtwirtschaftliche Dekarbonisierungsstrategien in Entwicklungsländern unterstützen wollen, sowie für Marktteilnehmer, die an Klimaschutzbeiträgen (Contribution Claims) interessiert sind.

Unsere Unterstützung für die Regierung der Provinz Niger State ist ein neues und wichtiges Element unserer internationaler Begleitung von Staaten bei der Etablierung und Nutzung von CO2-Märkten als wichtigen Teil ihrer eigenen Klimapolitik. Während bei anderen Staaten die Einführung von Emissionshandelssystemen dabei für uns im Vordergrund steht, ist dies im Falle von Niger State eine möglichst effektive und effiziente Nutzung des internationalen CO2-Marktes auf Basis eines klaren Verständnisses der Bedürfnisse vor Ort. Das Ziel unserer Aktivitäten in und mit Niger State auf institutioneller und Unternehmensebene besteht auch darin, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Stakeholdern aus Afrika im Bereich CO2-Marktentwicklung zu fördern.

Autor: Dr. Nsikan-George Emana
Tags:  KlimapolitikKlimaschutzprojekte


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