Ende Juli wurden die Ergebnisse der mehrmonatigen öffentlichen Konsultation zur Überarbeitung der EU Non-financial Reporting Directive (EU NFRD) veröffentlicht. Diese könnten eventuell schon einen Ausblick darauf geben, was die EU Kommission in dieser Hinsicht beschließt. Die Überarbeitung der NFRD im Jahr 2020 ist eine Maßnahme aus dem European Green Deal (1).

An der öffentlichen Konsultation haben knapp 600 Parteien teilgenommen, darunter ca. ein Drittel Unternehmen. Daneben haben u. a. auch Verbände, NGOs, öffentliche Stellen, Forschungseinrichtungen sowie Privatpersonen ihr Feedback gegeben. Der größte Anteil der Antworten kam mit knapp 20 % aus Deutschland.

Die wesentlichsten Ergebnisse sind:

• Wunsch nach Einführung eines einheitlichen Nachhaltigkeits-Berichtsstandards auf EU-Ebene. Ziel wäre die deutliche Reduktion der diversen zu bedienenden Berichtsformate, die sowohl für die Berichtersteller, als auch für die Nutzer eine große Belastung sind. Ein entsprechender Auftrag zur Prüfung eines solchen Formats wurde von der EU bereits vergeben.
• Deutliche Ausweitung des Kreises berichtspflichtiger Unternehmen.
• Veröffentlichung des Materialitätsprozesses als Teil des Non-financial Statements.
• Auferlegung strengerer Anforderungen für die externe Prüfung nicht-finanzieller Informationen.
• Verwendung der EU Sustainable Finance Taxonomie (bzw. den dort bereits veröffentlichten 6 Umweltzielen) für Angaben zu Umweltbelangen.
• Erhebliche Bedenken hinsichtlich der funktionierenden Interaktion zwischen verschiedenen Gesetzgebungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (v. a. NFRD und EU Sustainable Finance).

Der ausführliche Konsultationsbericht kann hier eingesehen werden. Nach der Überarbeitung der NFRD durch die EU Kommission muss diese jeweils noch von den Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt werden. In Deutschland betrifft dies das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzt (CSR RUG). Wir halten Sie dazu auf dem Laufenden.

(1) ANNEX to the COMMUNICATION FROM THE COMMISSION TO THE EUROPEAN PARLIAMENT, THE EUROPEAN COUNCIL, THE COUNCIL, THE EUROPEAN ECONOMIC AND SOCIAL COMMITTEE AND THE COMMITTEE OF THE REGIONS - The European Green Deal, Brussels, 11.12.2019