Nach dem unterfinanzierten Umsetzungsjahr 2022 folgt nun die Aktionsagenda mit einer Bestandsaufnahme – unter der Präsidentschaft von Dubai. Hiermit rücken die Maßnahmen und damit auch die Finanzierung – ein zentraler Zankapfel in den Verhandlungen – nochmals stärker in den Fokus. Die Konferenz, für viele Beobachter die erste wichtige nach Paris, setzt damit die Latte hoch. Das braucht es gewiss auch, um nach dem ersten Stocktake unter dem Übereinkommen von Paris (Paris Agreement, PA) die notwendigen Konzepte bei der Hand zu haben.

In Dubai sollen die seit Mitte 2023 ausgewerteten Ergebnisse der Bestandsaufnahme ins Format einer Abschlusserklärung gegossen werden: Es geht um fünf Kernpunkte und damit die gesamte Verhandlungsbreite des PA, also (1) Mitigation, (2) Adaptation), (3) Finanzierung, (4) Loss & Damage, (5) soziale Fragen der Transformation.

Auf dem Wunschzettel stehen teils in unterschiedlicher, auch gegensätzlicher Weise etwa für die Minderungsagenda: Sektorziele zur Defossilisierung, u. a. eine Verdreifachung des Ausbaus der Erneuerbaren, eine Verdopplung der Energieeffizienz bzw. ein Ausphasen oder zumindest Herunterfahren der fossilen Energien – nun mit Fokus auch auf Öl und Gas. Um dem Temperaturzielen von Paris näher zu kommen, sind diese unabdingbar.

Die COP 28-Ergebnisse sind auch daher so wichtig, weil sie die Basis liefern für die Verschärfung der nationalen Ziele, die gemäß PA bis Ende 2025 folgen soll. Signale, dass die Staaten dafür zusammenrücken könnten, gibt es: So bemühen sich die USA und China um einen begrenzten Schulterschluss. Deutschland hat mittlerweile mehr als 30 Energie- und Klimapartnerschaften weltweit. Die Hürden bleiben dennoch hoch und es gibt rote Linien: Die gefährdetsten Entwicklungsländer werden einer Abschlusserklärung ohne eine befriedigende Ausgestaltung des Loss & Damage-Fonds (4) kaum zustimmen. Gerade Gelder auch aus den arabischen Staaten könnten hier helfen.

Last, but not least stehen zur weiteren Ausgestaltung des Carbon-Marktes im Rahmen des Art. 6 Absatz 4 des Pariser Abkommens Entscheidungen zur Anerkennung von Senkenprojekten an.

Für einen Start in die COP-Saison kurz vor Advent schauen Sie gerne in unsere letztjährigen Briefings rund um die Abschlusserklärung von Sharm El-Sheik. Dort finden sie auch Einführungen in die weiteren Themen rund um die Begriffe und Akronyme Artikel 6, CDR (technische und naturbasierte Lösungen), ESG inkl. Integritätsfragen, CBAM, JETPs und die Lösungen (etwa Wasserstoff) und Initiativen unter den UN oder auch von deutscher Seite, etwa zum Klimaclub, der in Dubai aus der Taufe gehoben werden soll.

Am 31.01.2024 | 13:30-16:00 werden wir im FutureCamp Akademie-Webinar "Was für Unternehmen wichtig wird – Ausblick 2024" u. a. auf den UNFCCC-Prozess nach der COP 28 und Auswirkung der Ergebnisse auf den internationalen Kohlenstoffmarkt eingehen.

Autor: Daniel Scholz
Tags:  KlimapolitikCOP


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